Dieter Gränicher, Dokufilmemacher > Dokufilm-Trailer
„Der Zeitdruck sitzt uns im Nacken. ‚Pausenlos‘ porträtiert Menschen mit unterschiedlichem Zeitbewusstsein“: Sportgeschäftsinhaber, eine Informatikerin, eine Schwester/Nonne in Retraitehaus, eine Familienfrau und Geigerin, eine Hebamme, ein Architekt, eine technische Sachbearbeiterin und Burnout-Patientin, ein Forstwart mit Äusserungen des Zeitforschers Karl-Heinz Geissler. In ergänzenden Filmen ausserdem ein weitere Burnout-Bericht und drei Fachinterviews mit Erwin Heller, dem Präsidenten des ‚Vereins zur Verzögerung der Zeit‘, Michael Baeriswyl, Autor des Buches ‚Chillout. Wege in eine neue Zeitkultur‘ sowie Werner Entenmann, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Schlafspezialist SGSSC.
‚Pausenlos‘ – ein Plädoyer für die Kunst des Atemholens neben dem oft selbst auferlegten Leistungs- und Zeitdruck.
Notizen zum Film:
- Zeitlupe – Echtzeit – Flow > mit Gegensatzerfahrungen spielen
- Sprudel/ Zentifuge: wir kleben am Rand/ Peripherie. Nach Stopp dreht es weiter, bis wir und schliesslich im Zentrum sammeln können
- Langeweile > sich mit sich selbst befassen, hinter sich stehen
- Brachzeit (wie Brachland)
- 3 Tage zum Runterkommen
- Ying-Yang (leer – schnell)
- Qualität der Stille
- Zeitvergessenheit vs. Zeitversessenheit
- Studie von Alain Ehrenberg (90er Jahre, Frankreich): je mehr Aktivität und Produktivität desto mehr Ablenkung von sich selbst < Depressionen (nichts mehr mit sich anzufangen wissen)
- bezahlen für Meditation & co > gesellsch. akzeptiert, strukturiert, maximiert, geplant, bezahlt
Karlheinz Geissler, Zeitforscher
- Zeitvergessenheit vs Zeitversessenheit – Liebe ohne Uhr
- Dehnungsfuge zwischen Altem und Neuem = Übergang, Unterscheidung
- neue flexible Medien > Pausenlosigkeit
- selbst über Innehalten entscheiden
- frühere Zeitstruktur (Sonntag etc)
- Langeweile durchstehen > Musse und Glück
- Pause = Verzicht
- zitiert Alain Ehrenberg (Soziologe): Studie (90er Jahre, Frankreich): je mehr Aktivität & Produktivität (mehr Ablenkung) desto mehr Depressionen > ‚Wenn Freiheit depressiv macht‘
Schwester Sabine, Retraitenhaus Sonnenhof, Gelterkinden
Strudel mit Fliehkraft, wir kleben an Peripherie. Stopp > dreht noch eine Weile weiter, ist und schwindlig bis wir in Zentrum finden und zur Ruhe kommen
Didier Plaschy, ehemaliger Skirennfahrer, Trainer
Zeitlupe – Echtzeit – Flow > mit Gegensätzen der Wahrnehmung spielen
Erwin Heller, Präsident des ‚Vereins zur Verzögerung der Zeit‘
- ‚Pause’ kommt von geschehen lassen. > siehe Etymologie
- Keine Zeit haben = sehr beschäftigt sein = sehr gefragt sein = sehr gut sein
- Selbst- und Fremdbewertung
- Gestalten des Lebens als Sucht – kein Brachland
- Pause ist Brachzeit, wie Naturreservat
- Fast nur Opfer, kaum Täter – Zeit steuern!
- Effiziente multifunktionale Pausen
- Angst, Zeit zu haben. Angst vor ungeliebten Wahrheiten.
- Platz für innere Widersprüche.
Michael Baeriswyl, Autor des Buches „Chillout. Wege in eine neue Zeitkultur“
- Kontroll-Junkies = ALLE
- Passion, Passivität
- Für Ideen nicht auf ein Ziel fixieren sondern Horizont öffnen
- Pausen sind kommerzialisiert
- Zeitmanagement-Kurse; immer mehr Eigenverantwortung (Individualisierung)
- Körper passt sich letargisch an Rhythmen an – braucht Zeit zum ‚runterkommen’
Werner Entenmann, Facharzt für Psychologie und Psychotherapie, Schlafspezialist
- Regenerationsphasen, zur Ruhe finden
- Schlaf als Phase für dinge, die sonst im Hintergrund stehen –Platz
- Man weiss nicht, warum man schlafen muss – naturgegebener Zustend- notwendig
- Ruhe wird nicht geschätzt: Zeitverschwenung, unproduktiv
- Wenn Ruhe gemieden > Ausstieg immer schwieriger
- > Teufelskreis > Burnout
Notizen zum Ideenaustausch:
- – Anti-Kommerz
- – Leute mit erzwungener Pause – Arbeitslosigkeit
- – Kirche, Gebet
- – …
Observations, Selbstbeobachtungen, Umfrage
siehe > Patterns
siehe > inhaltliche Learnings