Ideen-Austausch

Ideenaustausch mit Dieter Gränicher (Dokufilmemacher) 5.12.2012

 

DieterGränicher_DokuFilmemacher

selbst einteilen > Zeit haben / beschäftigt sein
> Interpretationen: wichtig sein / nie Zeit haben?

‚Zeit’ kann man nicht von ‚Leben’ trennen
– Anti-Kommerz
– Leute mit zuviel Zeit

 

 

Definition von Pause:

Regeneration, ausruhen, Distanz nehmen, etwas Anderes Denken, nachdenken, nichts machen, informelle Gespräche; Anti-Kommerz

  • Unterbruch zwischen 2 Sachen, Anfang und Ende; sonst wäre es eine Lebensform
  • Arbeit in Freizeit; Pause von Pause?
  • bei Arbeit ‚aus sich hinaus’ viele Verknüpfungen > schwierig zu trennen
  • Arbeit aus eigenem Antrieb gibt mehr Befriedigung > Energie
  • örtliche Trennung (Zuhause/ Büro) > Struktur
  • Natur als Brachland als Gegensatz zu städtischer Betriebsamkeit

 

Einfälle = ‚fallen’ von aussen ‚ein’, meist beim Nichts-Tun

Viele Leute halten ‚Nichts-Tun’ kaum mehr aus

 

Distanz > Wichtiges von Unwichtigem trennen

  • Gefahr: Bewusstwerden über Missstände > Veränderungen
  • Nutzen: effizient und zielgerichtet in Arbeit
  • Rituale zum Distanz nehmen: Zigi-Bedürfnis, Wecker (Eivind Aarset), Fenster öffnen, …

 

 

Qualitäten, Entspannungsqualität:

  • anstrengende Freizeit – zerstreute Arbeitszeit
  • Inhalte nicht zielgerichtet (abgesehen von Erholung)
  • mit jemandem zusammen sein (Vertrautheit)
  • Dinge geschehen lassen
  • sich mit sich selbst befassen, bei sich sein
  • weggehen, Dinge hinter sich lassen
  • eigene Qualität finden (zB auf Bus warten) > etwas Positives daraus machen = bereichernd

 

Langeweile

  • Angst vor Langeweile (mit ‚Löchern’ umgehen)
  • kreativer Prozess aus Langeweile
  • Langeweile, wenn Aufmerksamkeit auf nichts Anderes ausweichen kann (zB Kino)

 

Powernapp (kommerzialisiert) – Siesta (Eigenwert, weil ausserhalb des Fahrplans)

mehr Erholungszeit im Alter

Kinder > Zwangspause

Schlaf als längste Pause?

Essen und Schlafen muss man = keine Pause

 

Unerwartete Pause = Zeitfenster/ ‚Loch’

  • Was macht man damit? Zeit nutzen?
  • sich vor lauter Aktivität selbst verlieren
  • Innehalten > Krise, Dinge holen einen ein, auch ‚nachkreative Depression’

 

Zuviel Zeit (Arbeitslosigkeit/ Krankheit/ Schicksalsschlag)

  • – fallen aus Gesellschaft raus
  • – gehen vergessen weil ökonomisch nicht interessant
  • – schambeladen (zT Aktivität vorgegaukelt)

 

 

Was ist Arbeit?

  • nicht bei allen gleich klar
  • zB Filme schauen, Dokumentarfilme = Weiterbildung
  • ‚Umwege erhöhen die Ortskenntnis’ – Beobachtungen (Observations)

 

 

Entwicklung:

  • Teilzeitarbeit zunehmend
    • besser erholt, Zeit für Anderes neben der Arbeit
    • grössere ‚Gefahr’ von Veränderungen
  • Betriebe (z.B. Google), die das ganze Leben bei sich integrieren, Leute kaum mehr raus lassen
  • immer digitaler (z.B. ipad/ Computer für Notizen)
  • alles effizienter, weniger Orte zum Verweilen (z.B. im Garten)

 

Kultur und Religion > Umgang mit Schicksal

 

verpönte Begriffe:

Faulheit, trödeln, Passivität (kommt von Leidenschaft), Musse, Müssiggänger

 

 

Produkt (Knacknuss!)

  • – Vereinfachung: Pause von Arbeit
  • – Qualität der Pause verbessern
  • – Bewusstsein schaffen: ‚das ist jetzt Pause’ – festlegen nötig?
  • – Eigenwert (nicht Effizienzsteigerung als Ziel)
  • – sich selbst vor Augen halten (Spiegel)
  • – industrieller Gegenstand auf Oberfläche beschränkt – genügend tiefgehend?
  • – Produkt für Leute mit zuviel Zeit (oft unbeachtete Randständige)

Wünsche: Pop-Up Velo, Fenster öffnen

 

 

Ratschläge:

  • – Yoga (versuchen nichts zu denken)
  • – kirchliche Kreise, machen sich viele Gedanken dazu; Disziplin

hist. Rolle der Religion; Geburt bis Tod; Gebet zum Innehalten (‚ora et labora’)

siehe dazu > Religion und Kirche


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